ST - Wenn das „Mausskottchen“ nur vor dem Spiel tanzt
Bumm, bumm, klatsch, klatsch, rhythmisches Trommeln, Klatschen und Hupen hallen schon durch die Arena, noch bevor das Spiel beginnt. Man sieht die Spieler sich aufwärmen, wobei das beim HC Erlangen etwas sportlicher aussieht ;). Das „Mausskottchen“ tanzt fröhlich über das Feld, ehe es los geht. 3, 2, 1… Die Spieler des TSV Hannover-Burgdorf werden von unserem MINT-Lehrer Herrn Fischer aufs Feld gebeten, bevor jeder Spieler des HC Erlangen einzeln aufgerufen wird und ebenfalls in die Arena getrabt kommt. Tuuuuuuuuut! Die Menge erschrickt, denn ein sehr lautes Hupen kündigt den Spielbeginn an.
Obwohl das Spiel gerade erst begonnen hat, spürt man überall die typisch aufgeheizte Stadionstimmung. Bereits nach sechs Minuten steht es für den HC Erlangen 4:3. Kurz danach gibt es die erste 2-Minuten-Strafe für Christopher Bissel. Die Freude ist groß, als es zur ersten Auszeit nach 11 Minuten, veranlasst von Hannover, 7:5 für Erlangen steht. Jeder jubelt seinem Team zu, trotz der vielen Gegentore. Und kaum wird ein Tor geworfen, gibt es auch schon das Gegentor. Zur zweiten Auszeit, die nun der HC Erlangen gefordert hat, steht es 10:9. Das immer lauter werdende Klatschen ist bald so mächtig, dass es in den Ohren weh tut. Kurz vor der Halbzeit gibt es die nächste 2-Minuten-Strafe, und zwar für den Erlanger Antonio Metzner, was alle sehr enttäuscht, da er viele Tore wirft. Zur Halbzeit steht es 16:14 für den HC.
In der 15-minütigen Halbzeitpause findet ein Interview mit dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann statt, der als Präsident und Mitgründer der Karl-Heinz-Hirsemann Gesellschaft von Axel Fischer befragt wird.
Nach dem Seitenwechsel ist die Stimmung noch angespannter als zuvor. Der Torwart des HC Erlangen, Klemen Ferlin, vollbringt ein paar kunstvolle Glanzparaden, die eine Menge Applaus und Jubel zur Folge haben. In der 42. Minute läuft es immer noch super für den HC Erlangen, denn es steht 22:20. Sechs Minuten später fordert man die zweite Auszeit für Erlangen, was die meisten Leute überrascht, da die Mannschaft 26:25 führt. Doch kurze Zeit später nimmt das Unglück seinen Lauf und die Erlanger fallen mit 28:29 langsam zurück, wobei man die Enttäuschung in der Halle förmlich spüren kann. Fünf Minuten vor Spielende macht Hannover von der zweiten der drei Auszeiten Gebrauch. Danach ist die Spannung zum Zerreißen. Langsam nähert sich der HC dem Ausgleich und es steht 30:31, doch in der letzten Minute wird der großartige Torschütze Antonio Metzner verletzt. Schlussendlich verliert der HC Erlangen am Ende leider mit 31:35.
Nach dem Spiel dürfen wir Schülerzeitungsreporterinnen den Kapitän des Teams, Nikolai Link, interviewen:
Amélie: „Können sie sich auch einen anderen Beruf vorstellen?“
Nikolai Link: „Ja, es ist ein Privileg, Profisportler zu sein. Aber man wird älter und die Karriere geht vorbei, weswegen die meisten von uns studieren. Habe ich auch getan und ich denke, ich werde in die freie Wirtschaft gehen.“
Elena: „Sie als Kapitän der Mannschaft, wie gehen sie mit dieser Niederlage um?“
Nikolai Link: „Da habt ihr mich in einem blöden Moment erwischt. Also wir sind jetzt alle sehr geknickt und man sollte die Jungs in den nächsten zwei, drei Tagen nicht darauf ansprechen. Und ich als Kapitän der Mannschaft muss jetzt mit gutem Beispiel vorangehen und die Jungs wiederaufbauen, genau.“
Elena: „Dankeschön, Herr Link! Tschüss!“
Das „Mausskottchen“ hat die Halle derweil mit hängenden Schultern verlassen.